Mark Williams, John Teasdale, Zindel Segal & Jon Kabat-Zinn
Der achtsame Weg durch die Depression

Arbor ISBN 978-3-936855-80-7

Auf der Suche nach einer wirksamen Rückfallprophylaxe im Anschluss an eine depressive Episode sind die ersten drei Autoren auf das von Jon Kabat-Zinn und Kollegen an der medizinischen Fakultät der Universität von Massachusetts ab 1979 entwickelte Stressreduktionsprogramm gestossen. Dieses Programm ist bekannt unter dem Namen «mindfulness-based stress reduction» (MBSR). Das Durchlaufen des achtwöchigen Programms vermag aufgrund entsprechender Psychotherapiestudien tatsächlich das Rückfallrisiko von Menschen, die drei oder mehr depressive Phasen durchlebt haben,objektiv um die Hälfte zu verringern. Das Programm der MBSR hat sich aber auch bei vielen psychosomatischen Erkrankungen bewährt, dazu auch bei Angstzuständen und geradezu ideal ist es bei der Prophylaxe eines Burnouts.

Die Thematik der Achtsamkeit ist für hypnotherapeutisch geschulte Therapeutinnen und Therapeuten speziell interessant und eigentlich vertraut. Denn der in therapeutischer Trance angestrebte Bewusstseinszustand weist viele mit einem Geist in Achtsamkeit gemeinsame Eigenschaften auf. Achtsamkeit meint nach den Autoren «das Gewahrsein, das entsteht,wenn man im gegenwärtigen Augenblick mit Absicht die Dinge bewusst wahrnimmt so wie sie sind, ohne zu urteilen». Es ist ein Zustand wacher Präsenz und Verbundenheit mit dem eigenen Körper und der Umwelt.

Die Ursache der Rückfallgefahr nach einer Depression ist, dass im Sinne eines Lernprozesses schon leicht negative Umstände wie z.B. eine Müdigkeit nach einer Nacht ohne Schlaf oder eine etwas kränkenden Alltagserfahrung mit anschliessendem Selbstzweifel, das ganze depressive (neuronale) Muster – bestehend aus einer charakteristischen Art von Fühlen,Denken und Handeln – rasch und wirkungsvoll zu reaktivieren vermögen. Genau in dieser Situation setzt das Training der Achtsamkeit ein und will verhindern, dass sich negatives Grübeln und pessimistisch-ängstliches Denken und Handeln im Sinne eines unbewussten Mentaltrainings in Richtung Depression verselbstständigen.

Das für uns westlich erzogene Menschen Ungewöhnliche an der aus östlicher Meditationspraxis stammende Achtsamkeit ist, dass es nicht darum geht, für die entstandenen Grübel- und Sorgengedanken eine Lösung zu finden, eine «Gegenstrategie zu fahren», den Gedanken und Gefühlen zu entfliehen. Es geht bei der Achtsamkeit schlicht darum, auf eine hilfreiche Art und Weise mit den Gedanken und Gefühlen zusammen zu sein. Von der Ebene des Pacing-Leadings betrachtet geht es bei diesem Zusammensein um eine kreative Art des Pacings und nichts anderes. Die Therapie, resp. die Prophylaxe ist das Pacing an sich und nicht ein auch nur zusätzliches Leading. Denn jegliches Leading führt unweigerlich aus dem Zustand der Achtsamkeit hinaus. Gerade das Leading bedeutet, eine Zielvorstellung zu haben, von der der IstZustand störend und irritierend abweicht. Genau diese kognitive Diskrepanz, welche ja auf einer Bewertung beruht, will Achtsamkeit aufheben. Statt die negativen Gedanken und Gefühle zu beeinflussen, we rden sie mit Gelassenheit und Neugier wahrgenommen mit allen ihren resonanten Fazetten vor allem auch auf der körperlichen Ebene. Achtsamkeit ist somit eine spezielle Qualität des Pacings und eine Körper-Geist-Erfahrung. Dies braucht natürlich Motivation und damit im Zusammenhang ein gewisses Mass an Durchhaltewillen. Das Buch ist für den Laien konzipiert und gut lesbar. Es kann eine Psychotherapie ideal begleiten und auch strukturieren,quasi ein Lehrmittel für den Antidepressionsunterricht. Es eignet sich aber auch vorzüglich als Ersteinstieg in die MBSR auch für die diesbezüglich naive Fachperson. Neben der zu lesenden Information enthält das Buch zwei CDs mit im Sitzen oder Liegen zu hörenden Anleitungen zu Achtsamkeitsübungen resp. zu Meditationen. Für hypnotherapeutisch Erfahrene öffnet sich nach Meinung des Schreibenden zudem ein weites Feld individueller Modifikationen aber auch Abkürzungen der Übungen im Sinne der Selbsthypnose.Dies bezieht sich auf gewisse Übungen auf den CDs, welche sehr lange und nach der Erfahrung des Schreibenden und anderer Hypnotherapeutinnen nicht jedermanns Sache sind.

Das für uns westlich erzogene Menschen Ungewöhnliche an der aus östlicher Meditationspraxis stammende Achtsamkeit ist, dass es nicht darum geht, für die entstandenen Grübel- und Sorgengedanken eine Lösung zu finden, eine «Gegenstrategie zu fahren», den Gedanken und Gefühlen zu entfliehen. Es geht bei der Achtsamkeit schlicht darum, auf eine hilfreiche Art und Weise mit den Gedanken und Gefühlen zusammen zu sein. Von der Ebene des Pacing-Leadings betrachtet geht es bei diesem Zusammensein um eine kreative Art des Pacings und nichts anderes. Die Therapie, resp. die Prophylaxe ist das Pacing an sich und nicht ein auch nur zusätzliches Leading. Denn jegliches Leading führt unweigerlich aus dem Zustand der Achtsamkeit hinaus. Gerade das Leading bedeutet, eine Zielvorstellung zu haben, von der der IstZustand störend und irritierend abweicht. Genau diese kognitive Diskrepanz, welche ja auf einer Bewertung beruht, will Achtsamkeit aufheben. Statt die negativen Gedanken und Gefühle zu beeinflussen, we rden sie mit Gelassenheit und Neugier wahrgenommen mit allen ihren resonanten Fazetten vor allem auch auf der körperlichen Ebene. Achtsamkeit ist somit eine spezielle Qualität des Pacings und eine Körper-Geist-Erfahrung. Dies braucht natürlich Motivation und damit im Zusammenhang ein gewisses Mass an Durchhaltewillen. Das Buch ist für den Laien konzipiert und gut lesbar. Es kann eine Psychotherapie ideal begleiten und auch strukturieren,quasi ein Lehrmittel für den Antidepressionsunterricht. Es eignet sich aber auch vorzüglich als Ersteinstieg in die MBSR auch für die diesbezüglich naive Fachperson. Neben der zu lesenden Information enthält das Buch zwei CDs mit im Sitzen oder Liegen zu hörenden Anleitungen zu Achtsamkeitsübungen resp. zu Meditationen. Für hypnotherapeutisch Erfahrene öffnet sich nach Meinung des Schreibenden zudem ein weites Feld individueller Modifikationen aber auch Abkürzungen der Übungen im Sinne der Selbsthypnose.Dies bezieht sich auf gewisse Übungen auf den CDs, welche sehr lange und nach der Erfahrung des Schreibenden und anderer Hypnotherapeutinnen nicht jedermanns Sache sind.

Achtsamkeit ist eine Fähigkeit,die es zu entfalten und zu kultivieren gilt. Das kreative Pacing ist übrigens ein wesentlicher Aspekt des Prinzips der Utilisation von M. Erikson.Wir pacen ja nicht irgendetwas Erratisches sondern uns selber (oder unseren Patienten) als Ganzes,einen lebendig-dynamischen Menschen mit Geist, Herz und vielen noch unentdeckten weil unbewussten Ressourcen.

Heini Frick 18 CH-HYPNOSE, VOL. XIX, NO 2/2009