Die 3D-Methode nach Jean Philip Zindel
Eigene Anwendungsbeispiele

Die 3D-Methode wurde vom Psychiater und Hypnotherapeuten Philip Zindel in Binningen in der Schweiz entwickelt; ich habe sie im Rahmen der Supervison kennen gelernt und wende sie seither regelmässig an. Philip Zindel hat die Methode - die ich auch „die Gaben der sechs Himmelsrichtungen`` nenne - bisher noch nicht publiziert, er stand dafür diesem Artikel wohlwollend zur Seite. Die 3D-Methode stellt ein vielschichtiges Vorgehen dar, welches primär unspezifisch für sich selber stehen kann. Rasch kann ein oft ungeahnter innerer Reichtum entdeckt werden, wie eine Blüte mit sechs Blütenblättern sich langsam entfaltet. Und wenn nicht, so entsteht eine bereichernde Einsicht in das Denken und Fühlen der Patienten (P). Die 3D-Methode kann immer wieder wiederholt werden. Sie wirkt als wirkungsvoller Ressourcen-Fänger, der in wechselndem Kontext die Therapiesitzungen immer wieder von neuem zu beleben vermag. Regelmässig dient sie mir (dem Therapeut: Th) aber auch als Einleitung zu einem spezifischen problembezogenen Vorgehen und als Tranceinduktion. Image img-1 Nachdem - zum Beispiel in der aller ersten Therapiestunde - die Patientin ihre Problematik - also was in der Vergangenheit bisher schwierig war - geschildert und auch ihr Therapieziel - was in der Zukunft sein soll -präzisiert hat, lade ich sie ein - jetzt in der Gegenwart, im Hier & Jetzt - eine erste „Übung`` wie ich „das`` nenne, zu machen, meist ohne explizite Tranceinduktion. Ich sage allerdings in etwa (hier etwas aufgebrezelt): „Wie Sie wissen, wende ich ja in meinen Therapien gerne Hypnose an. Das ist ein Seinszustand, der statt durch intensives Darübernachdenken - also im abwägenden „Entweder-oder-Modus`` - durch einen entspannten weiten Geisteszustand im „Sowohl-als-auch-und-noch-viel-mehr-Modus`` gekennzeichnet ist. In der Weite unseres Geistes kann sich ein Beziehungsfeld und dadurch die Filter zwischen bewusstem und unbewusstem Geist öffnen. Diesen Geist können wir zudem mit Neugier, Wohlwollen, Vielfalt und Fantasie aufladen. Und in diesem Feld können aus unserem Unbewussten Bilder, Ideen, Impulse, Gedanken und Gefühle, Erinnerungen Wünsche auftauchen. In diesem Zustand, zudem ich Sie nun anleite, sind wir innerer Weisheit, inneren Selbstheilungskräften und einer unbewussten Intelligenz näher, wir können auch vom Bauchgefühl sprechen. Darum lade ich Sie ein, Ihren Geist gerade jetzt weiter werden zu lassen, Ihren Hochleistungsdenkapparat etwas zu entschleunigen, Ihrem Denkhelikopter sanft auf die Kupplung zu treten, um genau jetzt, in diesem Stuhl langsam sanft zu landen, in dem Sie sich mehr und mehr auf den Landeplatz konzentrieren.`` Jetzt könnte zur Verstärkung der Beziehung zum Hier & Jetzt das Richten der Aufmerksamkeit in den verschiedenen Sinneskanälen in die Gegenwart kommen. „Und wenn Ihr Geist auch nur ein bisschen entschleunigt und entspannt ist, so haben auch Sie automatisch ein bisschen mehr Zugang zu Ihrem Bauchgefühl, Ihrer Intuition.``

„Darum nimmt es mich wunder, was Sie sich wohl wünschen....gerade jetzt...unsichtbar...auf ihrer linken Seite neben sich zu haben...etwas was Ihnen gut tut...was Sie begleiten kann...behüten, beschützen...unterstützen und führen....etwas, das gerade jetzt aufzutauchen beginnt...etwas. was Ihnen gerade jetzt zufällt....im Laufe der nächsten Atemzüge...deutlicher und deutlicher wird....Versuchen Sie einfach mit ihrem Bauchgefühl wahrzunehmen...Ihr Verstand darf dabei entspannt zusehen...und sich überraschen lassen...wie auf ihre linke Seite eine unsichtbare Hand ausstrecken und fühlen...mit den Augen des Bauches nach links zu schauen...was das sein möchte...was sich da an Ihre linke Seite gesellen möchte...mit den inneren Ohren auf ihre linke Seite horchen....auf eine stille und wirkungsvolle Art und Weise...eine unsichtbare Begleitung....und vielleicht machen Sie einfach mal die äusseren Augen zu...damit die inneren Augen umso mehr erkennen können...``

„Es könnte ein Mensch sein, eventuell einer, der ihnen nahe steht und ihnen gut tut....aha, also sicher nicht Ihre Ex-Frau - das ist gut zu wissen -, dem Sie vertrauen, der Ihnen vertraut, eventuell ist er bereits nicht mehr auf dieser Welt, aber seine liebevollen Spuren ...sind in Ihrem Geist ...unvergänglich immer gegenwärtig und wirksam. Es könnte ein Mensch sein...eine Frau oder ein Mann, dem Sie noch nie begegnet sind, jemand, der Ihnen ein Vorbild ist ev. ein Kind, das noch gar nicht geboren wurde. Es könnte ein Tier sein, ein Krafttier vielleicht, oder ein spirituelles Wesen, ihr Schutzengel, oder haben sie zwei¿`

Es gibt Patienten, die legen gleich los und es entfaltet sich ein sprudelnder Feuerwerk, das entschleunigt und kanalisiert werden will. Viele Patienten brauchen aber erst mal eine Aufwärmphase, einen Anschub, eine Idee, was im Gespräch dann vom Patienten individuell umgestaltet und entfaltet wird. Mit Voranschreiten des Prozesses werden meist weniger und weniger Anregungen notwendig, die 3D-Idee zündet und wird zum Selbstläufer.

„Und was möchten Sie - unsichtbar neben sich - auf ihrer rechten Seite haben? Es muss nichts sein, dass zu dem auf der linken Seite passen müsste. Spüren Sie mit Ihrem Bauchgefühl einfach mal nach rechts....und fühlen, was da sein könnte... Es könnte sich um einen besonderen Ort, an dem Sie sich gerne aufhalten handeln, eventuell ein Ort aus der Vergangenheit, den Sie schon immer mal wieder aufsuchen wollten oder ein Ort in der Zukunft, der darauf wartet, von Ihnen entdeckt zu werden. Möchten Sie - unsichtbar neben sich - einen duftenden Blumenstrauss oder einen mächtigen Baum oder einen ganzer Wald? Vielleicht einen für Sie bedeutenden Gegenstand, eine Musik die unhörbar klingt und Sie in resonante Stimmung bringt? Vielleicht ist es einfach eine wunderbare krafterfüllte Weite, wo Sie von niemandem gestört werden, oder etwas ganz, ganz anderes...``

„Ja das machen Sie prima, ausgezeichnet, das würde mir übrigens auch gefallen! Und jetzt wird es etwas schwieriger (oft kommt hier vorerst wenig): was möchten Sie unter sich wissen, spüren, hören, riechen, fühlen...auf was möchten Sie schweben? Wenn Sie einen Raum öffnen unter sich...wäre eine wunderbare sanfte Liege mit herrlichen Kissen... jetzt gerade das Richtige? Sie haben mir ja vorhin gesagt, dass Sie wieder mal so richtig ausspannen wollten. Oder eine Art Boot, das Sie sanft an unbekannten Ufern entlang schaukelt...oder vielleicht kommt Ihnen eine wunderbare Landschaft, ein weicher Boden unter den Füssen von unten entgegen, worauf Ihre Füsse gerne gehen¿`

„Und dann richten sie ihre Aufmerksamkeit über sich...Wie wäre es mit der schützenden Hand Gottes - nein?...Barack Obama...Mona Lisa? Auch nicht ...oder ein frei in der Luft kreisender Adler, oder einfach der unendlich weite Himmel, ohne auch nur ein einziges kleines Schäfchenwölkchen, so ein klitze kleines Wölkchen...das den Himmel kitzelt...``

„Und was wäre jetzt gerade das Richtige, hinter sich zu haben?...Etwas was Ihnen den Rücken frei hält, etwas das Ihnen von hinten nützt und stützt¿`

Und nun, zum Abschluss, was ist vor Ihnen, was ist es, das da sein könnte? Ein Weg in die Zukunft, eine weite offene Landschaft`` (eine Patientin sagte kürzlich hierzu „ich sehe meine neue Küche, die wird nächste Woche eingebaut, es glänzt alles``!)

Nun kommt die Zusammenfassung und wenn möglich schon eine erste Utilisation seitens des Therapeuten: Ich lasse in langsamen Worten respektive hypnotischer Sprechweise die sechs Elemente Revue passieren in einer bedeutungsvollen und assoziativen Weise. Ich schaue, ob ich zwischen den Elementen eine Beziehung erkennen und spiegeln kann. Ich kann gewisse Elemente hervorheben als Kristallisationspunkt für weitere Ressourcen und zukünftige Sitzungen.

Dann kommt der eigentliche „Zauber-Spruch``: „ Und all das haben Sie nicht nur um sich herum, sondern gerade jetzt auch tief in sich ...all das ist in Ihnen drin....und noch viel, viel mehr¡` Image img-2 Die 3D-Methode eignet sich somit sehr gut für das Auffinden und die Aktivierung von Ressourcen, welche den nachfolgenden Therapieprozess mit und ohne Trance günstig modulieren können und sollen. Mit diesen Ressourcen „würze`` ich später regelmässig die „Trance-Suppen`` zusammen mit dem Problem, wohl titriert, auch ev. gewürzt mit dem Therapieziel und vielem anderem mehr. Bsp.: „Ja, das scheint alles furchtbar schlimm, gerade jetzt in Ihrem Leben! Und wie wäre es, wenn sie all dies durch das Fenster ihrer wunderbaren glänzenden neuen Küche so mal ganz in Ruhe betrachten würden¿` Oft kommt dadurch eine völlig neue „Energie`` ins „Spiel`` und bewirkt eine Erweiterung des Fokus und eine gewisse Distanzierung vom Problem. Nicht selten ergibt sich durch den 3D-Prozess bereits in der ersten Therapiesitzung eine kraftvolle Ressource, die den ganzen Therapieprozess begleitet und befruchtet. Wir erkennen im 3D-Prozess auch gut, auf welchen Sinneskanälen - visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch, gustatorisch - die Patienten am offensten sind.

Gewissen Patienten fällt im ersten Moment praktisch nichts ein. Die Patienten bleiben völlig auf der konkreten Ebene, denn real - mit offenen Augen - ist auf der linken Seite z.B. ein Stuhl und mit geschlossenen Augen ist es einfach dunkel, nicht nur links. Das kann ein Hinweis auf eine Alexithymie, oder ein tiefes Selbstwertgefühl mit Aktivierung einer ängstigenden Prüfungssituation oder ein Zustand von Hoffnungslosigkeit bei einer Persönlichkeitsstruktur, welche Hilfe von Aussen erwarten, um „ja nichts Falsches zu sagen``. Also kommt der Therapeut zu Hilfe und macht Angebote, die aus seinem Bauch stammen. Wir können im realen Leben des Patienten nach Hobbies suchen und finden vielleicht das Motorrad mit den vielen Kubikzentimeter Hubraum mit - so glaube ich mich zu erinnern - Vierfachvergaser und oben liegender Nockenwelle, allerdings auch mit gewissen Kaltstartproblemen. Dann ist die Ressource halt nicht links vom Patienten, sondern er reitet darauf und lässt gleich mal den Motor aufheulen („ächt gäil``). Oder ich frage die Patientin direkt: „Wie wäre es mit einer kleinen Portion Hoffnung...links von ihnen, etwa so gross, ist das genug¿` (Ich zeige mit meinen Händen die Portion). Image img-6

Beispiel 1:
Jung gebliebene liebevolle Mutter zweier erwachsener Söhne, sie sei in vielen Situationen immer etwas ängstlich, dauernd etwas angespannt. Sie spüre in letzter Zeit immer „so eine Leere`` in sich. „Wo spüren Sie sie, diese Leere gerade jetzt¿` „Da`` (zeigt auf die Mitte der Brust). 3D-Methode, angeleitet: P: „Links von mir....spüre ich etwas, jemand, der legt mir den Arm von links über die Schulter. Rechts ....sehe ich meinen Vater, er öffnet mir die Türe und lächelt mich an.... Unter mir ....„festen Boden, ich will Boden spüren. Über mir .....einfach nur blauer Himmel, Sonne und Berge...und einen zarten Wind hat's auch. Hinter mir...``eine Massage, die kraftvoll zugreift. Und vor mir ...ein Baby auf dem Bauch``. Image img-3 Th: „ Ja, Frau Mutter, dass sind sehr lebendige Bilder und wertvolle Erfahrungen, die da rings um Sie herum sind (ich zähle sie langsam auf). Das ist wirklich kraftvoll....und all das haben Sie auch in sich....und noch viel, viel mehr¡` Image img-7 (Jetzt kommt die Utilisation, in dem Fall ganz im Sinne der Self Relation von Stephen Gilligan: welche Worte bringen den Patienten näher zu sich selbst?) „Und also....das ist ja wirklich wunderbar...da ist ihr Vater....er lächelt Sie an...er hat sie echt gerne...nicht war?.....und er meint SIE....SIE sind gemeint...da ist etwas ganz Besonderes zwischen Ihnen zwei (ich öffne das Feld der Beziehungen, Das Feld, das die verschiedenen Elemente hält und verbindet)...und dann ist da das Baby...IHR Baby...auf ihrem Bauch....so ein wunderbares Gefühl....und da ist Ihre Liebe zu ihm...und Sie sind geborgen...zwischen dem Lächeln Ihres Vaters...vielleicht steht er jetzt hinter Ihnen...der Vater, der SIE meint...der SIE gern hat und Sie ihn auch...und Ihrem Baby....da ist dieses Feld...dieser liebevolle Raum...diese Energie, die von Generation zu Generation weiter geht...durch sie hindurch...die Liebe und dieses Gefühl...(P hat Tränen in den Augen, lange Pause).....das ist da und in Ihnen ganz offenbar drin...das Lächeln ist in Ihnen drin...es lächelt aus Ihnen heraus...es ist Ihr Lächeln...``

„Und jetzt, wo Sie die Augen wieder aufmachen, wie geht es Ihnen...aha!...Und ...wo ist jetzt dieses Gefühl von Leere?...Weg?...Interessant!...Unter geeigneten Bedingungen ist in Ihnen Fülle und Liebe....und das strahlen Sie jetzt gerade aus...bis zu mir... vielen Dank¡` (Ich strahle zurück, ich erweitere das Feld über die P hinaus in die äussere Welt) „Wie wäre es, wenn Sie sich in nächster Zeit ab und zu Zeit nehmen würden und in dieses Feld zwischen Lächeln und Baby eintauchen und sich nähren liessen?...Sie haben ja offensichtlich all dies in sich.`` Image img-8

Beispiel 2
Gemäss letztem Spitalbericht psychisch schwer traumatisierter junger Mann, auf mehrwöchigem „Urlaub`` zwischen zwei stationären Aufenthalten, der mich auf verschlungenen Pfaden gefunden hat; mal sehn, ob das was wird, ich bin nicht Psychiater. Er wirkt adynamisch, wie etwas weggetreten (dissoziiert), erste Sitzung: P:„Also, das find` ich anstrengend...ich kann mich nicht entspannen, ich habe immer so eine Spannung in mir...Also links von mir...da ist ....nichts...ich bin blockiert!...ich bin die ganze Zeit blockiert....(schaut mit schlaffer Haltung links nach unten neben seinem Stuhl ins Bodenlose)... Th: „Und wenn Sie so ganz tief in den Boden schauen, links von sich...was könnte Ihnen da vielleicht entgegen kommen?...Haben Sie ein Haustier, einen Hund?...Was, Sie haben eine Katze und das sagen Sie mir erst jetzt?! Wie heisst sie?...Poldi?! Sensationell¡`...P: „Ja, da könnte Poldi sein, das wäre schön...., aber da ist nichts...`` Image img-4 Th: Und wenn Sie nun nach rechts spüren...was wäre gut für Sie, als stille Präsenz auf der rechten Seite .....P: „Nichts...da ist überall nichts.....und Poldi springt mir jetzt auf den Schoss!...(Da geschieht etwas ganz von alleine, eine Trance entfaltet sich mit offenen Augen.) ``Th (P auffordern, ihn anzuschauen und nun andauernd Augenkontakt haltend zwecks Prävention dissoziativer Tendenzen): Aha...und das macht er oft, nicht wahr...er kommt zu Ihnen....sie gehören zusammen....er mag Sie....so ihn zu streicheln...mmm... echt gute Gefühl...``P:`` Ja, er ist der einzige, der mich versteht.`` Th: „Ich habe den Eindruck, das ist ein echter Poldi...ein echt guter Kamerad...ein Power-Poldi...einer der noch viel mehr kann...``(ich lade „Poldi`` nach aussen mit positivem suggestivem Potentialen auf, ich heisse ihn innerlich still für mich willkommen und erkläre ihn ab sofort zum kundiger Grenzgänger zwischen den Welten) „...der auch im Dunkeln sieht....einer der sich wehren kann ...sanft und krallig zur gleichen Zeit....fragen Sie doch gerade jetzt mal Poldi...jetzt wo er da ist...``...P:``geht nicht, jetzt kommt wieder die Panik...``(er beginnt sichtbar an der linken Hand zu zittern, aber ein kurzer Moment öffnete sich eine Türe auf eine positiv besetzte sinnlich Ebene; das „Poldi-Muster`` ist, wenn auch nur dünn, abgegrenzt von Traumatischem!) Poldi wurde in den nächsten Sitzungen tatsächlich zur schmalen Brücke zu nicht traumatisierten Persönlichkeitsantielen, zur nicht traumatisierten Gegenwart und auch zu mir, denn MEIN Poldi heisst nämlich Allegro und das kommt nicht von ungefähr! Bei traumatisierten Menschen ist übrigens die Orientierung im Raum und nach aussen ein wichtiges Element, eine Dissoziation zu vermeiden.

Beispiel 3
Junger, sympathischer sanfter Mann, Bauspengler, ambivalent bezüglich einer Geld und Zeit aufwändigen berufsbegleitenden Zweitausbildung, vielleicht etwas „im Sozialen``, was eigentlich eher die Idee seiner Freundin sei: „Links von mir ist meine Freundin. Rechts von mir ist sie gleich nochmals...ich bin etwas neidisch auf sie, ihr gelingt immer alles...unter mir Freiheit, so in einem Cabriolet unterwegs sein...über mir?...Ja wie geht es wohl mit mir weiter...¿` Th: Ja, wo Sie wohl in fünf oder sechs Jahren auf Ihrem Lebensweg gerade sind, was meint da wohl Ihr Bauchgefühl dazu?....P: „Ein Adler...über mir...Hinter mir...meine Eltern....wissen Sie, ich habe sie vor Jahren auf einem Hilfstransport in eine armes Land begleitet....dort habe ich „Dinge`` gesehen....darum bin ich einfach dankbar....wissen Sie, das ist meine soziale Ader....eigentlich brauche ich nicht viel zu Leben....`` Th: „und was könnte vor Ihnen sein? ...P: (mit grosser Ernsthaftigkeit gesprochen) „Da ist ein Bild in meinen Kopf...da ist Dankbarkeit....echte Dankbarkeit....`` Image img-5 Wahrscheinlich entsprechen die mittels der 3D-Methode gefundenen Ressourcen nicht selten auch ressourcenreichen Persönlichkeitsanteilen, wie sie in der Ego State-Therapie zu Begin der Behandlung aktiviert werden möchten. So hat wohl der „lächelnde Vater`` im Beispiel 1 solche Qualitäten. Die 3D-Methode verbindet auch einiges mit der Methode der sogenannten „Be-Elterung``. Von Georg Milzner habe ich seine Modifikation genannt die „Wahleltern`` als hypnotherapeutische Figur zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen kennen gelernt, quasi zur Entwicklung von Verwicklungen. Extrem kurz zusammengefasst, geht es darum, sich in Trance - also nach Gesichtspunkten des Unbewussten - von einem männlichen und einem weiblichen Wesen finden zulassen. Diese sollen ein Team bilden und einem über lange Zeit begleiten und die Persönlichkeitsentwicklung günstig zu fördern; es geht um ein „innerliches intim nährendes und förderndes Gehaltenwerden``. Das habe ich bei einem Langzeitpatienten, den ich stützend begleite, ausprobieren wollen und ihm jenseits von Trance die Idee versucht schmackhaft zu machen. Er meinte trocken: „Sie wissen ja, meine Eltern waren Sch....also ich brauch nicht nochmals welche¡` ...Und das war's dann. Darum noch dieses Beispiel: Image img-9 Eine junge sehr fröhliche Patientin mit klassischem Profil und afrikanischen Vorfahren, allerdings auch mit im sozialen Kontext oft störend hochkochenden Emotionen, hab ich die Wahleltern ebenfalls angeboten. Zuerst hatte ich allerdings als Einstieg eine unspezifische Entspannungstrance vermittelt. Ich weiss heute nicht mehr, ob ich das Thema Ärger lediglich benannte oder dann doch noch in die „Trance-Suppe`` mit eingerührt habe. Dann kamen in leichter Trance die „Eltern``...Es tauchte auf der einen Seite Nofretete auf und der anderen, etwas gar schnell, fröhlich watschelnd ein .... Pinguin, offenbar ein männlicher! Ich glaubte nicht, dass diese Intervention viel brachte, ausser einem fröhlichen gemeinsamen Lachen. Aber die P. erzählte in der nachfolgenden Sitzung, dass oft, wenn sie sich in der Zwischenzeit zu ärgern begann, gleichzeitig auch ein Pinguin „auftauchte`` und sie dann einfach lachen müsse - offenbar eine kleine Mustererweiterung im Sinne eines fröhlichen Ärgers - wir bleiben dran.

Die 3D-Methode ist eine einfach zu handhabende handliche Mehrzweckhypnose, die elegant in jedes hypnotherapeutische Reisegepäck passt. Liebe Leserin, lieber Leser, vor Ihnen ruht die neuste Ausgabe der CH-Hypnose und jetzt Hand aufs Herz - und ruhig dort ein wenig verweilen lassen - was hätten Sie gerne ...gerade jetzt ...links von sich?

Heini Frick, CH-Hypnose, CH-HYPNOSE, VOL. XXIV, NO 1/2013